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FC Bayern begeistert 10.000 Fans in Nördlingen
(Online-Ausgabe der RN vom 20.07.2008)

Nördlingen. Schönstes Fußballwetter, eine gute Stimmung, ein mit 10.000 Zuschauern restlos ausverkauftes Gerd-Müller-Stadion und der FC Bayern München zu Gast. Das Freundschaftsspiel des deutschen Rekordmeisters in Nördlingen wurde zum erhofften Fußballfest. Am Ende setzten sich die Bayern standesgemäß mit 8:0 durch. Egal, wo der FC Bayern München auftaucht, es ist überall das gleiche Bild: Ausverkauftes Stadion, tausende Bayern-Fans, Kinder und Erwachsene, die sich um die Stars tummeln, um eines der begehrten Autogramme zu erhaschen.
So auch am Samstagnachmittag in Nördlingen. 10.000 Zuschauer waren gekommen, um den deutschen Rekordmeister bei einem Testspiel zu sehen und es tat der Begeisterung kaum einen Abbruch, dass die Münchner nur mit einer abgespeckten Version ihres Star-Kaders antraten.
Ohne ihre deutschen Nationalspieler, die erst am Donnerstag wieder ins Training eingestiegen waren - war die Klinsmann-Truppe ins Ries gereist. Für einen recht lockeren Sieg gegen einen tapfer kämpfenden Bezirksoberligisten sollte es dennoch reichen.
16 Minuten lang hielten die Nördlinger dagegen, dann eröffnete Mark van Bommel den Torreigen. Mit einer sehenswerten Direktabnahme vom Elfmeterpunkt ließ er TSV-Torwart Christian Starz keine Chance und traf zum 1:0. In der 29. Minute erhöhte dann Joseph Ngwenga auf 2:0, ehe nur eine Zeigerumdrehung später Andreas Ottl den dritten Treffer des Tages beisteuerte.
Zum Held des Tages avancierte dann in der 35. Minute Christian Starz: Der Torhüter des TSV Nördlingen parierte einen Elfmeter gegen Bayerns Nachwuchshoffnung Toni Kroos und er war es auch, der in der zweiten Hälfte ein ums andere Mal Großchancen der anstürmenden Bayern vereitelte.
Den weiteren Gegentoren von Ngwenga, Martin Demichelis und Denis Yilmaz (3) hatte aber am Ende auch er nichts mehr entgegenzusetzen. "Wenn ich einen Mann des Spiels wählen müsste, dann wäre das auf jeden Fall Christian", bekam Starz dennoch nach dem Schlusspfiff noch ein ganz besonders Lob von keinem Geringeren als Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann.
Auch mit dem Spiel seiner Mannen war "Klinsi" durchaus zufrieden: "Wir wollten den Zuschauern etwas bieten und ich glaube, das ist uns ganz gut gelungen." Und selbst Nördlingens Coach Norbert Brand konnte mit dem Ergebnis mehr als gut leben: "Ich bin sehr zufrieden. Meine Jungs haben sich wacker und clever gegen die Profis geschlagen und sich gut verkauft."
 

Fans bekamen viele Bayern-Stars gar nicht zu sehen
(Online-Ausgabe der RN vom 20.07.2008)

Nördlingen. Ehre wem Ehre gebührt. Auch wenn es am Ende dem Geehrten fast ein bisschen zu viel wurde. "I fahr jetzt hoim", witzelte Gerd Müller im immer noch breiten Schwäbisch rund 90 Minuten nach Spielende inmitten der vielen Prominenz, die ihm zu Ehren nach Nördlingen gekommen war und mit dem erfolgreichsten deutschen Torjäger aller Zeiten sowie rund 10 500 Fußballfans ein Fußball-Volksfest feierte.
Gerd Müller hatte anstrengende Stunden hinter sich, musste viele Hände schütteln, Autogramme schreiben, für Erinnerungsfotos posieren und Bekannte und Prominente begrüßen. Es war sein Tag. Am Samstag wurde das Stadion im Rieser Sportpark nach dem berühmtesten Sohn der Stadt in Gerd-Müller-Stadion benannt.
Gerd Müller, vor knapp 63 Jahren in Nördlingen geboren, ist bereits zu Lebzeiten eine Legende. "Er und Uwe Seeler waren einst meine Vorbilder", schwärmte auch Jürgen Klinsmann, seit Saisonbeginn Trainer der Bayern-Profis, vom einstigen "Bomber der Nation", der allerdings, trotz seiner grandiosen Erfolge, nie die Öffentlichkeit gesucht hat.
Trotzdem, am Samstag war der Rieser Bub sichtlich stolz ob der Ehre, die ihm zuteilwurde. Als der Oberbürgermeister der Stadt, Hermann Faul "(du bist ein glänzender Botschafter unserer Stadt"), zusammen mit dem Geehrten unter den Klängen der Nördlinger Jugendkapelle den Schriftzug "Gerd-Müller-Stadion im Rieser Sportpark" auf der großen Anzeigetafel enthüllte, blickte auch Gerd Müller ein wenig ergriffen. "Wenn ihr mir schon das Stadion schenkt, dann muss ich künftig öfter kommen", witzelte der ehemalige Fußballstar, der sich in der Heimat in den vergangenen Jahren rargemacht hatte.
Die Nördlinger waren am Samstag gekommen, um die Nachfolger von Gerd Müller im Bayern-Trikot zu sehen. Jürgen Klinsmann und seine Mannschaft gaben sich die Ehre zum Testspiel beim TSV Nördlingen, der in diesem Jahr gleichzeitig den 100. Geburtstag seiner Fußballabteilung feiert. Mit 8:0 (3:0) gewannen die Bayern, die allesamt mit der Nummer 9 auf dem Rücken spielten, nach unterhaltsamen 90 Minuten. Allerdings, die Besucher in der überfüllten Arena bekamen viele Bayern-Stars gar nicht zu sehen. Klinsmann ("Ich verstehe die Enttäuschung der Fans, muss aber zunächst die Nationalspieler wieder in den Trainingsbetrieb integrieren.") hatte dafür einige seiner Nachwuchs-Asse im Team stehen.
Der Bayern-Coach verzichtete, wie angekündigt, auf die erst am Donnerstag ins Training eingestiegenen sieben EM-Teilnehmer. Nicht dabei waren zudem José Sosa (Olympia-Vorbereitung) und Zé Roberto (Trauerfall in der Familie). Zu ihrem ersten Einsatz in der Vorbereitung kamen Lucio, Martin Demichelis und Willy Sagnol. Für einen Nördlinger Akteur wird dieser Nachmittag noch lange in Erinnerung bleiben: Christian Starz. Der 26-jährige Schlussmann war immer wieder Endstation für die vehement angreifenden Profis des deutschen Meisters, hielt einen Elfmeter von Toni Kroos ("da hab¿ ich auf dieses Eck spekuliert") und durfte auch das Lob von Jürgen Klinsmann genießen: "Wenn ich einen Spieler des Tages benennen dürfte, ich würde den Nördlinger Tormann nehmen."
Dass er trotzdem acht Mal den Ball aus seinem Netz holen musste, nahm ihm keiner übel. Auch Nördlingens Trainer Norbert Brand war nicht unzufrieden. "Alles, was unter zehn Gegentreffer ist, ist ein Erfolg", hatte er im Vorfeld gesagt. Für Jürgen Klinsmann und die Bayern-Profis war mit dem Abpfiff noch lange nicht Schluss. Sie schrieben fleißig Autogramme, ehe die Reise weiter nach Amberg ging, wo sie gestern vor 14 000 Zuschauern den Fanklub Nabburg 11:1 besiegten.

FC Bayern: Rensing; Sagnol, Lucio, van Buyten, Demichelis, Ottl, Mark van Bommel (75. Ehici), Lell, Kroos, Müller (24. Yilmaz), Ngwenya

Tore: 0:1 van Bommel (16.), 0:2 Ngwenya (29.), 0:3 Ottl (31.) , 0:4 Yilmaz (53.), 0:5 Yilmaz (63.), 0:6 Demichelis (70.), 0:7 Ngwenya (79.), 0:8 Yilmaz (88.) Schiedsrichter: Ostheimer (Sulzberg)